Annuitätendarlehen

· Annuitätendarlehen

Das Annuitätendarlehen ist eine von drei Hauptvarianten in der Sparte der Immobilienkredite/Hypothekendarlehen und wird deutlich häufiger in Anspruch genommen, als das Tilgungsdarlehen oder das endfällige Darlehen als die zwei Hauptalternativen. Der größte Vorteil des Annuitätendarlehens ist sicherlich die Tatsache, dass die Kreditrate stets gleich bleibt, was für den Kunden eine sehr gute Kalkulationssicherheit bietet. Dazu muss man sich lediglich für eine Zinsfestschreibung und gegen einen variablen Zinssatz entscheiden, was in Zeiten niedriger Hypothekenzinsen immer sinnvoll ist.

Die Aufteilung zwischen Zinsen und Tilgung ändert sich zwar nach jeder erfolgten Tilgungsverrechnung beim Annuitätendarlehen, aber die Annuität selbst, also die Kreditrate, bleibt dann konstant. Vergeben werden solche Annuitätendarlehen von Banken und Sparkassen als Universalbanken und auch von den so genannten Hypothekenbanken, die man auch als Realkreditinstitute bezeichnet. Was beim Annuitätendarlehen sehr wichtig ist, ist die Wahl der „richtigen“ Zinsart, also Zinsfestschreibung oder variable Zinsen. Im Prinzip bietet jede Bank, die Hypothekendarlehen anzubieten hat, diese Auswahl zwischen Zinsfestschreibung und variablem Zinssatz an. Dabei ist es wichtig, sich nicht von den Zinssätzen täuschen zu lassen. Denn die Bank würde es natürlich in Zeiten niedriger Zinsen lieber sehen, wenn der Kunde einen variablen Zinssatz vereinbart, und daher ist der Zinssatz für die variable Verzinsung dann auch niedriger als für die Zinsfestschreibung.

Aus Sicht des Kreditnehmers hingegen ist es natürlich bei einem niedrigen Zinsniveau sinnvoll, sich so lange wie es möglich ist durch die Zinsfestschreibung an den günstigen Zinssatz binden zu können. Wird allerdings aufgrund eines recht hohen Zinsniveaus in der Zukunft eher mit fallenden Zinssätzen gerechnet, so wäre die Wahl des variablen Zinssatzes aus Kundensicht sinnvoller. Insofern ist auch beim Vergleich der Angebote in der Sparte Annuitätendarlehen der Zinssatz immer in Kombination mit der Art der Zinsen und der Dauer der Zinsfestschreibung zu betrachten. Kein Annuitätendarlehen wird heute ohne die Entgegennahme von Sicherheiten vergeben, was ein weiteres Merkmal dieser Darlehensart ist.

Als Sicherheit dient standardmäßig entweder die Hypothek oder heutzutage deutlich öfter die Grundschuld als nicht streng akzessorische Sicherheit. Beide Grundpfandrechtsarten werden als Sicherheit in das jeweiligen Grundbuch in die Abteilung Lasten und Beschränkungen eingetragen, sodass sich der Kreditgeber der Sicherheit bedienen kann, falls das Annuitätendarlehen nicht wie vereinbart vom Kreditnehmer zurück gezahlt würde. Weiterhin ist wichtig zum Annuitätendarlehen zu wissen, dass die Kreditrate nicht zu eng kalkuliert werden sollte. Denn nach Ablauf der Zinsfestschreibung können die Zinssätze deutlich gestiegen sein, sodass die zuvor noch relativ problemlos tragbare Kreditrate eventuell zu einem Problem werden könnte.