Baufinanzierung
Während die Nutzung des Dispositionskredites heute genauso normal ist wie die Inanspruchnahme eines Ratenkredites zu Finanzierung eines Autos, einer Reise oder anderer Konsumgüter, stellt die Baufinanzierung nach wie vor für Privatpersonen keine alltägliche Finanzierung dar, auch wenn diese von Millionen Häuslebauern bereits in Anspruch genommen wurde.
Eine Baufinanzierung, mitunter auch als Immobilienfinanzierung bezeichnet, ist immer dann notwendig, wenn man ein Haus bauen oder ein Haus kaufen möchte. Auch beim Erwerb einer Eigentumswohnung oder bei einer zu finanzierenden Umbau- oder Sanierungsmaßnahme wird die Baufinanzierung durchgeführt. Angeboten werden diese Finanzierungen von Banken, aber auch Bausparkassen und Spezialkreditinstitute bieten in diesem Bereich verschiedene Darlehen an. Eine typische Eigenschaft und ein gleichzeitiger Vorteil der Baufinanzierung ist die große Flexibilität. Die Finanzierung an sich ist dadurch sehr variabel zu gestalten, als dass mehrere Darlehensformen kombiniert werden können, die dann zusammen mit eventuell vorhandenem Eigenkapital die Gesamtfinanzierung darstellen. Die Baufinanzierung basiert zu einem Anteil von 50 bis 80 Prozent auf einem Immobilienkredit, der quasi das Grundgerüst der Finanzierung bildet. Den Immobilienkredit gibt es in mehreren Varianten, zum Beispiel als Tilgungsdarlehen oder als endfälliges Darlehen.
Am häufigsten wird allerdings das Annuitätendarlehen als die klassische Variante des Hypothekenkredites genutzt. Das Annuitätendarlehen zeichnet sich vorrangig durch die Tatsache aus, dass die Kreditrate aus zwei Teilen besteht, nämlich aus der Zinszahlung und aus der Tilgung. Das Besondere daran ist, dass die bereits erfolgte Tilgung regelmäßig verrechnet wird, sodass die Zinsen auf der Basis einer immer geringer werdenden Restschuld berechnet werden. Zu Beginn der Rückzahlung nimmt die Tilgung meistens nur einen Anteil von einem Prozent ein, der dann mit fortschreitender Darlehenslaufzeit immer weiter ansteigt. Das endfällige Darlehen zeichnet sich im Unterschied zum Annuitätendarlehen dadurch aus, dass die Tilgung während der Laufzeit fehlt, da sie erst bei Fälligkeit erfolgt.
Neben den Hypothekendarlehen werden häufig auch Bausparverträge mit in die Baufinanzierung eingebunden. Zum einen Teil kann das bereits vorhandenen und angesparte Bausparguthaben als Eigenkapital verwendet werden, und andererseits kann natürlich auch das Bauspardarlehen als Kredit mit in die Baufinanzierung integriert werden. Dazu muss der Bausparvertrag natürlich zuteilungsreif sein, was nach Erreichen der Bewertungszahl der Fall ist. Auch das KfW-Darlehen ist ein Kredit, der optimal in eine Baufinanzierung eingebunden werden kann. Und zwar wird dieses Darlehen von der staatlichen KfW-Bank vergeben, wenn man im privaten Bereich ein Haus kaufen oder bauen möchte. Wenn das Haus zudem noch in eine bestimmte Energiespar-Klasse fällt, gibt es sogar noch einen Zuschuss von bis zu 5.000 Euro geschenkt.