Effizienter Kapitaleinsatz
Ohne Kapital wird grundsätzlich kein Unternehmen auf Dauer überleben können, unabhängig davon, um was für ein Unternehmen es sich handelt. Man unterscheidet das im Unternehmen befindliche Kapital dabei in zwei große Gruppen, nämlich in das Fremdkapital und in das Eigenkapital.
Aber nicht nur das Vorhandensein von Kapital ist sehr wichtig, zum Beispiel für notwendige Finanzierungen, Investitionen oder zum Erhalt der Liquidität, sondern für ein möglichst erfolgreiches Wirtschaften ist auch ein effizienter Kapitaleinsatz von sehr großer Bedeutung. Denn es reicht bei weitem nicht nur aus, dass grundsätzlich genügend Kapital im Unternehmen vorhanden ist, sondern dass Kapital muss einerseits an der Stelle verfügbar sein, an der es auch benötigt wird, und zum anderen muss das Kapital auf möglichst effizient eingesetzt werden. Wird das Kapital zum Beispiel ohne bestimmten Sinn und Zweck eingesetzt, so spricht man auch vom toten Kapital, weil mit dem Kapital kein Ertrag erwirtschaftet wird. Nicht zuletzt lautet ein schon lange Zeit gültiger „Spruch“ im Zusammenhang mit dem Kapitaleinsatz „Kapital muss arbeiten“. Zunächst einmal geht es also beim möglichst effizienten Kapitaleinsatz darum, dass Kapital an die Stellen im Unternehmen fließt, die das Kapital auch benötigen. Man spricht dann von einer optimalen Kapitalverteilung.
Um diese Verteilung zielgerichtet vornehmen zu können, muss zuvor eine Analyse stattfinden, in welchen Unternehmensbereichen zu welchen Zeitpunkten welche Summen an Kapital benötigen werden. Dabei ist es wichtig, dass stets ausreichend Kapital zur Verfügung steht. Allerdings ist genauso darauf zu achten, dass dem jeweiligen Bereich nicht zu viel Kapital zugeteilt wird, denn wie bereits kurz erwähnt, ist nicht genutztes Kapital absolut unrentabel. Ein wichtiger Aspekt beim effizienten Kapitaleinsatz ist darüber hinaus, dass das benötigte Kapital zum gewünschten Zeitpunkt verfügbar ist. Dazu ist es notwendig bestimmte Bindungsfristen zu beachten, denn oftmals ist Kapital längerfristig gebunden und kann demzufolge nicht sofort abgerufen werden. Nicht selten ist es bei den Unternehmen so, dass mehr Kapital vorhanden ist, als im Unternehmen benötigt wird.
Somit sollte auch dieses „überschüssige“ Kapital möglichst sinnvoll genutzt werden, denn auch der Bereich der Kapitalanlage zählt zu einem effizienten Kapitaleinsatz. Dabei geht es also darum, eine geeignete Kapitalanlage zu finden. Auch hier ist es wichtig, dass man eventuelle Bindungsfristen beachtet. Stehen beispielsweise drei Millionen Euro „überschüssiges“ Kapital zur Verfügung, so muss zunächst geklärt werden, für welchen Zeitraum das Kapital angelegt werden kann. Es ist nämlich durchaus nicht selten so, dass Unternehmen zumindest vorübergehend in Liquiditätsengpässe geraten, obwohl vom Grundsatz her genügend Kapital vorhanden ist. Nur wenn dieses Kapital gebunden ist, kann es nicht als Liquidität zur Verfügung stehen. Aus den genannten Gründen ist es bei nicht wenigen Unternehmen so, dass es eine eigene Abteilung gibt, meistens die Finanzabteilung, die sich unter anderem darum kümmert, dass das Unternehmen stets über ausreichende Liquidität auf der einen Seite verfügt, dass aber auf der anderen Seite auch keine größere Summe Kapital unnötig „brach“ liegt.