Unterschied zwischen privater und gewerblicher Immobilienfinanzierung
Immer wenn man entweder eine Immobilie kaufen möchte oder eine Immobilie neu errichten lassen möchte, gilt es die Frage nach der geeigneten Immobilienfinanzierung zu beantworten. Vom Angebot her unterscheiden die meisten Banken zwischen einer privaten und einer gewerblichen Immobilienfinanzierung, auch wenn es vom Grundsatz her hier eigentlich kaum Unterschiede zwischen den Finanzierungsarten gibt.
Denn sowohl eine private als auch eine gewerbliche Immobilienfinanzierung läuft nach etwa dem gleichen Schema ab. Zunächst muss in beiden Fällen erst einmal ermittelt werden, in welcher Höhe überhaupt ein Finanzierungsbedarf vorhanden ist. Im Folgenden wird dann die Art des Darlehens bestimmt, welches man in die Finanzierung mit einbinden möchte. Besonders im privaten Bereich werden an dieser Stelle häufig mehrere Darlehen kombiniert. Sowohl bei der privaten als auch bei der gewerblichen Immobilienfinanzierung ist es im Folgenden so, dass das jeweilige Darlehen im Rahmen eines Zins- und Tilgungsplans zurück gezahlt werden muss. Erste größere Unterschiede zwischen beiden Finanzierungsmöglichkeiten zwischen privat und gewerblich treten dann auf, wenn es um die Beurteilung der Kreditwürdigkeit geht. Bei Privatkunden gestaltet sich Feststellung bzw. Beurteilung der Kreditwürdigkeit etwas einfacher, weil im Grunde nur drei Faktoren untersucht werden müssen. Das ist zum einen die Feststellung, dass keine negativen Daten in der Schufa gespeichert sind. Zum anderen muss die Kreditrate tragbar sein, was anhand der Einnahmen- und Ausgabenrechnung ermittelt werden kann. Zuletzt ist dann nur noch das vorhandene Einkommen anhand diverser Unterlagen zu überprüfen.
Auch bei der Immobilienfinanzierung im gewerblichen Bereich muss zunächst die Bonität der Inhaber des Unternehmens oder der Geschäftsführer überprüft werden. An Stelle der Einnahmen- und Ausgabenrechnung tritt an dieser Stelle die Überprüfung und Analyse der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung in den Vordergrund. Diese Analyse und letztendliche Beurteilung der Finanzkraft des Unternehmens als Kreditnehmer ist natürlich deutlich aufwendiger und umfangreicher als im privaten Bereich. Insofern besteht hier in der Durchführung zwar ein Unterschied zwischen der privaten und gewerblichen Immobilienfinanzierung, vom Schema und Ablauf her sind sich beide Finanzierungsvarianten aber sehr ähnlich.
Das gilt auch für den weiteren Teil der Immobilienfinanzierung in beiden Bereichen, nämlich für die zu stellenden Sicherheiten. Sowohl bei der gewerblichen als auch bei der privaten Immobilienfinanzierung wird als Sicherheit eine Grundschuld zu Gunsten der finanzierenden Bank eingetragen. Das gilt sowohl bei der Finanzierung einer privaten Eigentumswohnung als bei der Finanzierung einer Fabrikhalle. Allerdings gibt es Unterschiede bezüglich der Bewertung der jeweiligen Immobilie. Da im privaten Bereich die Immobilien in der Regel zum darin wohnen selbst genutzt werden, wird hier der so genannte Verkehrswert angesetzt. Bei der Gewerbeimmobilie hingegen setzen die Banken in aller Regel den Ertragswert an, besonders wenn es sich um Immobilien handelt, die vermietet oder verpachtet werden sollen. Grundsätzlich kann man festhalten, dass es viele Gemeinsamkeiten bei einer privaten und einer gewerblichen Immobilienfinanzierung gibt, aber auch einige Unterschiede in der konkreten Vorgehensweise bei der Finanzierung.