Angebote zur Vollfinanzierung im Immobilienbereich vergleichen
Wenn man den Kauf eines bestimmten Konsumgutes als Privatperson über einen Kredit finanzieren muss/möchte, dann handelt es sich meistens nicht um eine Vollfinanzierung. Möchte man beispielsweise ein neues Auto kaufen, kann man zuvor das bisherige Fahrzeug verkaufen, sodass nicht der gesamte Kaufpreis über einen Kredit finanziert werden muss. Auch bei der Finanzierung von Immobilien haben die meisten Verbraucher etwas Eigenkapital zur Verfügung, welches mit in die Gesamtfinanzierung eingebracht werden kann.
Dennoch gibt es in der Sparte Immobilienfinanzierung auch die so genannte Vollfinanzierung, auch wenn die meisten Banken eher von einer solchen Art der Finanzierung abraten. Unter Vollfinanzierung versteht man im Allgemeinen, dass die gesamte benötigte Kapitalsumme zu 100 Prozent aus Fremdmitteln besteht. Der Kreditnehmer selbst kann demnach kein (Eigen-)Kapital zur Finanzierung beisteuern. Bei einer Baufinanzierung sieht die optimale Finanzierung jedoch so aus, dass der Kunde etwa 15 bis 25 Prozent Eigenkapital in die Finanzierung mit einbringen sollte, auch wenn das keine steife Bedingung ist, um das Darlehen bekommen zu können. Bevor man sich für eine solche Vollfinanzierung entscheidet, sollte man sich über die möglichen Nachteile informieren, die recht gut am Beispiel der Baufinanzierung als eine mögliche Vollfinanzierung verdeutlicht werden können.
Ein Nachteil ist, dass die monatliche Kreditrate natürlich umso höher ist, desto mehr Fremdkapital finanziert werden muss. Benötigt man insgesamt 200.000 Euro an Kapital wäre die Kreditrate natürlich geringer, wenn mit 30.000 Euro Eigenkapital vorhanden wäre, sodass nur 170.000 Euro Fremdkapital benötigt wird, als wenn die vollen 200.000 Euro über einen Bankkredit finanziert werden müssten. Der zweite Nachteil besteht darin, dass auch die Zinskonditionen bei der Vollfinanzierung meistens schlechter als bei der Teilfinanzierung sind. Und zwar sind die Zinskonditionen meistens deshalb schlechter, weil die Bank ein höheres Risiko mit der Vollfinanzierung eingeht, als wenn zusätzlich Eigenkapital mit eingebracht werden könnte. Auch die Sicherheiten decken nicht den gesamten Kreditbetrag ab, wie es bei einer Teilfinanzierung nötig wäre.
Falls man also die Wahl hat, ob man eine Teil- oder Vollfinanzierung vornehmen möchten, weil vielleicht noch gebundenes Eigenkapital verfügbar wäre, welches man nur nicht unbedingt angreifen möchte, so sollte man sich dennoch aus den genannten Gründen für die Teilfinanzierung und gegen die Vollfinanzierung entscheiden. Was übrigens die Tragbarkeit der Kreditrate angeht, so muss eine Vollfinanzierung diesbezüglich nicht nachteilig sein, denn es kommt hier immer darauf an, wie hoch das frei verfügbare Einkommen des Kunden ist. Wer zum Beispiel ein frei verfügbares Einkommen von monatlich 2.000 Euro hat, dem dürfte es relativ gleichgültig sein, ob er im Zuge einer Vollfinanzierung monatlich 1.000 Euro für die Kreditrate aufwenden muss, oder ob im Zuge einer Teilfinanzierung nur 800 Euro fällig wären.